Aufteilung der NSDAP unterhalb der Gaue – Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, Zellenleiter, Blockleiter

Grußwort des Kreisleiters zum Jahrestag des 30 Januar 1933

Grußwort des Rotheneburger Kreisleiters zum Jahrestag des 30. Januar 1933

Von Wolf Stegemann

Die Gaue wurden nochmals unterteilt und zwar in Kreise mit Kreisleitung und Kreisleiter, darunter in Ortsgruppen mit Ortsgruppenleitung und Ortsgruppenleiter. Diese waren wiederum in acht Zellen mit je einem Zellenleiter untergliedert. Darunter gab es als kleinste Einheit jeweils vier bis acht sogenannte Blocks (etwa 40 bis 60 Haushalte) mit eigenem Leiter, der im Volksmund meist als Blockwart bezeichnet wurde. Wenn man berücksichtigt, dass die NS-Volkswohlfahrt sich an der Parteiorganisation orientierte, wird bei der bekannten Aufstellung der Strukturen der NS-Volkswohlfahrt deutlich, wie umfangreich die Partei organisiert war: 40 Gau-, 813 Kreis-, 26.138 Ortsverwaltungen, 97.161 Zellen und 511.689 Blocks (Mitte 1939). 1935 bestand alleine der Gau Kurmark (ab 1938 Mark-Brandenburg) bspw. aus 46 Kreisen, 903 Ortsgruppen, 2467 Zellen und 10873 Blöcken. Er war zu dieser Zeit flächenmäßig der größte aller Gaue. Weiterlesen

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Der NSDAP-Gau Franken

Gauleiter waren vom 2.April 1925 bis 16. Februar 1940 Julius Streicher, vom 21. März 1940 bis 7. März 1942 Hans Zimmermann und vom 8. März 1942 bis 1945 Karl Holz.

Der Gau war eingeteilt in Kreisleitungen der NSDAP: Ansbach, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Feuchtwangen, Fürth, Gunzenhausen, Hersbruck, Hilpoltstein, Lauf a. d. Pegnitz, Neustadt a. d. Aisch, Nürnberg-Land, Nürnberg-Stadt, Rothenburg, Scheinfeld, Schwabach, Uffenheim und Weißenburg. Weiterlesen

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Erinnerung des Sohnes an Ludwig Siebert: Sie geben Einblicke in das konkurrierende und intrigante Machtverhältnis von Staat und Partei

Der bayerische MInisterpräsident am 1. Sept. 1940 dem Adolf-Hitler-Platz in Krakau; v. l. Friedr. Krüger, Ludwig Siebert, Gans Frank, Otto von Wächter; Foto nac-Archiv Warschau

Der bayerische MInisterpräsident am 1. Sept. 1940 auf dem Adolf-Hitler-Platz in Krakau; v. l. Friedr. Krüger, Ludwig Siebert, Gans Frank, Otto von Wächter, Karl Strolin; Foto nac-Archiv Warschau

W. St. – Vorbemerkung: Dies ist ein Auszug des Manuskripts, das Dr. Friedrich Siebert, Sohn des früheren Bürgermeisters von Rothenburg und späteren bayerischen NS-Ministerpräsidenten, 1958 in Prien geschrieben hat. Er plaudert aus dem „Nähkästchen“ des Dabeigewesenen und gibt einen interessanten Einblick in das Verhältnis zwischen Partei und Staatsbehörden, zwischen Gauleitern und der Ministerialbürokratie. Dabei möchte er die Einflussmöglichkeiten seines Vaters – und seine eigenen – gegenüber Gauleitern und anderen Partei- und Staatsorganen herunterspielen. Weitere Informationen über ihn und seinen Vater Ludwig Siebert in diversen Artikeln in dieser Online-Dokumentation. – Die Schreibweise mancher Wörter wurde angepasst und die  Zwischenzeilen der besseren Lesbarkeit wegen eingefügt. Die Mitwirkenden sind: Weiterlesen

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Rothenburger Landrat Meißner 1937 in sein Amt eingeführt: Bestleistungen können nur erzielt werden, wenn Beamte in das nationalsozialistische Ideengut eindringen

Von Wolf Stegemann

Vorbemerkung: Der Einführungsakt unterscheidet sich wohl kaum von anderen dieser Art im nationalsozialistischen Deutschland. Versprechen und Lügen in einer verbalen fast heiligen Überhöhung werden abgegeben, dem Führer rückhaltlose Treue geschworen, von allen Beteiligten restloses Vertrauen gefordert und der Staat und die Partei, die nationalsozialistische Weltanschauung als immerwährend beschworen und der Führer als ein von Gott Gesandter bezeichnet. Interessant in den Reden der Staatsvertreter, darunter die des neue Landrats, und des Parteivertreters, Kreisleiter Karl Steinacker, ist das betonte Neben- und Miteinander von Partei und Staat und die devote Unterordnung des Staates unter die Partei. Es gab kein Nebeneinander. Die Partei beherrschte alles, das Rathaus wie das Bezirksamt. Da wird von Rechtsstaat mit Gesetzen gesprochen und gleichzeitig betont, dass allein der lichtglänzende Führer das Gesetz sei. Die Gesetzesvollzieher, also Gerichte, Polizei und Verwaltungen, müssen von nationalsozialistischer Weltanschauung durchdrungen sein. Weiterlesen

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Ehrentafel der alten Kämpfer und Kämpferinnen der NSDAP in Rothenburg – wo hing sie?

Ortsgruppe NSDAP Rothenburg-bearbeitetVon Wolf Stegemann

Im Stadtarchiv Rothenburg wird eine schlechte Papierkopie einer Ehrentafel der NSDAP-Ortsgruppe Rothenburg aufbewahrt, die dem Archiv vor Jahren zugeschickt wurde.  Darauf sind 177 Personen abgebildet, darunter sechs Frauen (M. Stadelmann. S. Zidan, H. Gerlinger, M. Zeiler, E. Müller, E. Trummer). Die mit Namen versehenen Porträts zeigen  Mitglieder der frühen NSDAP-Ortsgruppe, manche in Partei-, SA- oder SS-Uniform, andere  in Zivilkleidung, die vor 1930 in die Partei eingetreten waren.

In einer Mitgliederversammlung der NSDAP-Ortsgruppe Rothenburg am 26. Mai 1935 erinnerte Ortsgruppenleiter Karl Zoller an die Zeit des Kampfes, in der auch in Rothenburg der Nationalsozialismus festen Boden fassen konnte, „als die erste Gruppe SA hinauszog, um draußen auf den Dörfern die Idee des Führers zu verbreiten“. Die Partei beschloss, für jene „Alten Kämpfer“ eine Ehrentafel zu schaffen, auf der alle die Parteigenossen mit Bild kommen sollen, die in der Zeit des Kampfes „den Mut aufbrachten, sich zum Nationalsozialismus zu bekennen“, das sind die Parteimitglieder, die vor dem 30. Januar 1930 in die NSDAP eingetreten waren. Diese Ehrentafel kann dann in kleinem Format von dem betroffenen Parteigenossen selbst erworben werden, während eine große Ehrentafel in der Parteidienststelle in der Herrngasse 17 angebracht werden soll. Da auch diejenigen Parteigenossen auf die Tafel kommen, die inzwischen bereits verstorben waren oder auswärts lebten, wird diese Ehrentafel, so Ortsgruppenleiter Karl Zoller, „ein Dokument der Erinnerung werden“. Zoller bat alle in Frage kommenden Parteigenossen, ihre Bilder für diesen Zweck dem Anfertiger der Ehrentafel, einem aiswärtigen Künstler, zur Verfügung zu stellen.

Einige der abgebildeten Personen waren bereits 1923 in die Partei eingetreten; etliche von ihnen waren auch Träger des „Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP“. Etliche der Männer, die auf dieser NSDAP-Ehrentafeil zu finden sind, sind auch in den Vorständen Rothenburger Vereinen verzeichnet – während der NS-Zeit und danach.

Die weiteren jeweils von links aufgeführten Personen sind:

1. Reihe: Wilhelm Riedel, Georg Huber (Parteieintritt 1923), E. Breiter, G. Horn, A. Scharfe, Christian Weber, H. Durian, Peter Frank, Georg Haas, H. Hessenauer, I. Stattmann, H. Sailer, W. Werkmann, G. Hellenschmidt, Michael Schneider, J. Meister.
2. Reihe: Hans Sturm, Johann Herrscher, Georg Albig, H. Petschler, G. Trummer, Bernhard Layer, W. Kuch, W. Frank, Konrad Rahner, Georg Schmidt, Fritz Heckmann (Parteieintritt1923), W. Rauschert, R. Eber, H. Weiß, H. Hellenschmidt, Max Porzelt.
3. Reihe: Theodor Schwarz, F. Oppelt, M. Hautum, R. Lassauer, J. Kamm, H. Prechtel, F. Oppelt, Julius Porzelt, Georg Höfler, Hans Pichelmann, O. Keller, Max Schreglmann, H. Oberndörfer, A. Fries, Konrad Korn, G. Buck.
4. Reihe: F. Reinwald, M. Kurzius, H. Geuder, G. Vorlaufer, Hans Adam Schmidt, Gottfried Imhof (Parteieintritt 1923), Georg Schwarz (Fabrikdirektor, Parteieintritt 1923), L. Müller, Gottfried von Harsdorf, Richard Hidde, Georg Arlt, Ernst Nagel, Heinrich Ehrhard, Fritz Mägerlein, E. Ulrich, A. Saalmüller, F. Layer, G. Lades, G. Weber, F. Uhl.
5. Reihe: Georg Kilian, G. Lachenmaier (†), F. Täuscher, E. Henkelmann, K. Kemmether, Karl Junker, L. Schwenk, Heinrich Herrmann, K. Fischer, H. Gerlinger, B. Gerlinger, Johann Oertel, M. Klenk, L. Hertlein, W. Bald, Georg Rohn, Georg Merklein (Parteieintritt 1923), A. Merklein, W. Ohmayer, Leonhard Hörner.
6. Reihe: W. Kirchberger, J. Schurg (†, oder Schury), W. Brüderle, F. Wender, M. Kern, L. Großer, H. Popp, O. Philipp, Georg Liebing (Parteieintritt 1923), Georg Unger. L. Unger, F. Unger, J. Bald, Michael Moll, O. Bengel, R. Rahn, W. Morlok, A. Albrecht, A. Reuter, J. Neumayer.
7. Reihe: Ludwig Schneider, O. L. Henninger, J. Lindner, M. Herrscher, Georg Schalk, E. Roesch, E. Moenikheim, Otto Gahm, Willi Edelhäuser (†), Leonhard Edelhäuser, Dieter Edelhäuser, F. Edelhäuser, F. Edelhäuser, O. Albig, Otto Leonhard Gahm, F. Bald, L. Hassel, P. Nietzel, O. Sauer.
8. Reihe: Max Brenner, F. Freund, H. Meyer, J. Kern, H. Trump, W. Thürauf, Fritz Döppert, B. Stadelmann, H. Stadelmann, M. Stadelmann, E. Stadelmann, August Soldner, G. Wetzel, Simon Koch (Parteieintritt 1921), Ch. Sauermann, H. Christian, H. Holzinger, A. Schmieg.
9. Reihe: G. Weinmann, K. Meister, H. Hofmann, K. Löblein, E. Reinwald, Hermann Mogler, J. Feuchter, Bernhard Kohn (†, Parteieintritt 1923), H. Stahl, W. Breiter, G. Weger, M. Schurg (oder Schury), E. Ulrich, Wilhelm Junker, F. Kaufmann, Friedrich Zidan, A. Holzinger, A. Rauch, Friedrich Zeuschel, G. Schmidt.
10. Reihe: Sofie Zidan, K. Mendel, H. Metzel (†), M. Zeitzer, L. Müller, E. Trummer, Wilhelm Brenner (†, Parteieintritt 1923).

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Who’s who im nationalsozialistischen Rothenburg o. d. Tauber

Ro-Hakenkreuz als SonneVorbemerkung: Dieser Artikel ist nicht vollständig und bedarf der Ergänzung. Beispielsweise, wenn ein Funktionär durch einen anderen ersetzt wurde. Wir bleiben dran und ergänzen, wenn uns entsprechende Infirmationen vorliegen. W. St.

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Stadtverwaltung und Rat: Oberbürgermeister Dr. Friedrich Liebermann, NSDAP (1920 bis 1936), Dr. Friedrich Schmidt, NSDAP (1936-1945)

Stadtratsmitglieder 1933: NSDAP: Schuldirektor Konrad Rahner, Kaufmann Gottfried Imhof, Revierförster Karl Zoller, Fabrikarbeiter Georg Arlt, Uhrmachermeister Hans Beyerlein, Landwirt Leonhard Hörner, Fabrikschreiner Friedrich Heckmann, Angestellter Gottfried von Harsdorf, Sattlermeister Heinrich Erhardt, Landwirt Karl Junker, Gärtnereibesitzer Anton Reuter. SPD: Gastwirt Friedrich Hörner, Angestellter Michael Emmerling, Holzbildhauer Otto Schneider. DNVP: Kaufmann Fritz Reinert. – Nach dem Ausscheiden der drei SPD-Stadträte und des DNVP-Stadtrats rückten vier NSDAP-Mitglieder nach: Otto Bengel, Heinrich Herrmann, Bildhauer Johannes Oertel und Hans Pichelmann. Weiterlesen

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Rothenburg machte Hitler, Hindenburg, Siebert und Streicher zu Ehrenbürgern – 1933 kam es zum Wettlauf der Städte um die Gunst des Reichskanzlers und seiner Paladine

Zwei der Rothenburger Ehrenbürger: Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf  Hitler

Zwei der Rothenburger Ehrenbürger: Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler

Von Wolf Stegemann

Als Adolf Hitler im Januar 1933 Reichskanzler wurde, machten ihn die Rothenburger in einer Sondersitzung des Stadtrats am 27. März 1933 zum Ehrenbürger. Die gleiche Würde erfuhren Reichpräsident Paul von Hindenburg, der bayerische NS-Ministerpräsident Ludwig Siebert und der Gauleiter, Frankenführer und Antisemit Julius Streicher. Bei der Verleihung dieser Ehrenbürgerrechte  hatten es die Rothenburger eilig. Bei Julius Streicher aber nicht. Ihm wurde erst 1936 diese Ehre zuteil. Die Städte buhlten darum, Hitler und seine Paladine zu ihren Ehrenbürgern zu machen und Straßen nach ihnen zu benennen. Die oberfränkische Stadt Coburg war die erste, die Hitler noch vor dem großen Wettlauf der Städte nach dessen Ernennung zum Reichskanzler 1932 zu ihrem Ehrenbürger machte. 1933 gewann das Ehrenbürger-Wettrennen die Stadt Eppingen, die Adolf Hitler am 13. März 1933 als erste die Ehrenbürgerwürde antrug – Rothenburg ob der Tauber tat dies erst am 20. April, zum 44. Geburtstag des Diktators. Weiterlesen

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