Rothenburg machte Hitler, Hindenburg, Siebert und Streicher zu Ehrenbürgern – 1933 kam es zum Wettlauf der Städte um die Gunst des Reichskanzlers und seiner Paladine

Zwei der Rothenburger Ehrenbürger: Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf  Hitler

Zwei der Rothenburger Ehrenbürger: Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler

Von Wolf Stegemann

Als Adolf Hitler im Januar 1933 Reichskanzler wurde, machten ihn die Rothenburger in einer Sondersitzung des Stadtrats am 27. März 1933 zum Ehrenbürger. Die gleiche Würde erfuhren Reichpräsident Paul von Hindenburg, der bayerische NS-Ministerpräsident Ludwig Siebert und der Gauleiter, Frankenführer und Antisemit Julius Streicher. Bei der Verleihung dieser Ehrenbürgerrechte  hatten es die Rothenburger eilig. Bei Julius Streicher aber nicht. Ihm wurde erst 1936 diese Ehre zuteil. Die Städte buhlten darum, Hitler und seine Paladine zu ihren Ehrenbürgern zu machen und Straßen nach ihnen zu benennen. Die oberfränkische Stadt Coburg war die erste, die Hitler noch vor dem großen Wettlauf der Städte nach dessen Ernennung zum Reichskanzler 1932 zu ihrem Ehrenbürger machte. 1933 gewann das Ehrenbürger-Wettrennen die Stadt Eppingen, die Adolf Hitler am 13. März 1933 als erste die Ehrenbürgerwürde antrug – Rothenburg ob der Tauber tat dies erst am 20. April, zum 44. Geburtstag des Diktators.

Hitler war auch Ehrenbürger von Bockenfeld

Ehrenbürger ist üblicherweise die höchste von einer Stadt oder Gemeinde vergebene Auszeichnung für eine Persönlichkeit, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürger oder Ansehen des Ortes verdient gemacht hat. Sie wird üblicherweise auf Lebenszeit verliehen. Nicht ganz unüblich war – und ist es noch –, prominente Leute auf diese Weise vorzeigen zu können und sich mit ihnen zu schmücken, auch wenn sie mit ihrer Stadt oft nichts oder wenig zu tun hatten oder haben. Auf diese Weise kam Adolf Hitler meist ungefragt zu seinen mindestens 4.000 Ehrenbürgerurkunden, darunter die von Rothenburg, die aneinandergereiht etwa 2,4 Kilometer ergeben hätten. Auch das kleine Dorf Bockenfeld bei Rothenburg ob der Tauber machte Hitler zeitgleich mit der Stadt zu seinem Ehrenbürger, wie Ekkehart Tittmann in der „Linde“ vom Juli 2014 berichtet. Er beschreibt auch, wie die Ehrenurkunde an Hitler und zeitgleich Hindenburg zustande kam.

Hauptblatt der Ehrenbürger-Urkunde für Adolf Hitler; Foto: Stadtarchiv Rothenburg

Hauptblatt der Ehrenbürger-Urkunde für A. Hitler 1933; Foto: Stadtarchiv Rothenburg

Adolf Hitler dankte 

In der Sitzung des Stadtrats vom 21. März 1934 teilte der Bürgermeister mit, dass vom Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben eingelaufen sei, das folgenden Inhalt habe: „Die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes von Rothenburg ob der Tauber erfüllt mich mit aufrichtiger Freude. Ich nehme die Ehrenbürgerschaft an und bitte, dem Stadtrat meinen besten Dank sowie meine besten Glückwünsche für das Blühen und Gedeihen von Rothenburg aussprechen zu dürfen. Mit deutschem Gruß Adolf Hitler.“

Mit Schild und Lanze

Der Rothenburger Gewerbelehrer und Künstler Ernst Unbehauen, stets willig in nationalsozialistischen Diensten, fertigte die mit 27. März 1933 datierte und vom Oberbürgermeister Dr. Liebermann unterschriebene Urkunde an, die rechtzeitig zu Hitlers Geburtstag abgeschickt wurde. Sie zeigt im Hintergrund die Stadt Rothenburg und davor einen Ritter mit Lanze, Hakenkreuz-Schild und einer Pfauenfeder am Helm. Hitler? Tittmann stellt in seinem Aufsatz eine Verbindung zu Unbehauens heute noch erhaltenen  Wandmalerei im Rothenburger Bahnhof her! Eine Fotografie der Hitler-Urkunde zeigte der Buchbindermeisters Hermann Hornn in seinem Schaufenster am Kirchplatz, wie Tage zuvor die Original-Urkunde für Paul von Hindenburg. Neben den Ehrenbürgerurkunden bekam Hitler zu seinem Geburtstag zigtausend Pakete mit wertvollen Geschenken aus dem ganzen Reich. Der „Fränkische Anzeiger“ listete bereits einen Tag nach Hitlers Geburtstag auf anderthalb Seiten (wohl die vorgefertigten) Glückwünsche auf, die Hitler entgegengebracht wurden. Tittmann zitiert die Zeitung vom 21. April 1933:

„Die Reichspost hat … im regnerischen Berlin … einen eigenen Dienst eingerichtet… In der Reichskanzlei… packt eine Gruppe SS-Leute … Spenden und Geschenken aus“, darunter wertvolle Gemälde, Bronzen, Vasen, Handarbeiten, Bücher, Schülerarbeiten.“

Die Rothenburger Ehrenurkunde für Hitler lautete:

„Dem tatkräftigen Befreier des deutschen Volkes aus Schmach und Knechtschaft, dem hinreißenden, zielbewußten Führer, dem Millionen von Deutschen in glühender Begeisterung folgen, Herrn Reichskanzler Adolf Hitler, hat der Rat der Stadt Rothenburg o. d. Tbr., der deutschesten der deutschen Städte, das Ehrenbürgerrecht verliehen.
In größter Ehrerbietung
Rotheburg o. T., 27. März 1933,
der Vorsitzende des Stadtrats
Dr. Liebermann
Oberbürgermeister“

Für Straßenbenennung war Hitler zweite Wahl

Neben der Ehrenbürgerschaft wollte der Stadtrat Adolf Hitler eine Straße in Rothenburg benennen. Allerdings wurde Hitler unversehens – und das sicherlich nicht bewusst gemacht – zur zweite Wahl. Das kam so: Als der SA-Standortführer Konrad Rahner, Lehrer und Stadtrat, Rothenburg verließ, wollte der Stadtrat bei der Verabschiedung Rahners am 4. Januar 1934 die innere Ansbacher Straße und die Bahnhofstraße nach ihm benennen. Rahner lehnte dankend ab und schlug vor, diese beiden Straßen Adolf Hitler zu widmen. Der Stadtrat stimmte zu und schrieb dies dem Führer und Reichskanzler. In der Sitzung vom 19. Februar 1934 verlas der Bürgermeister Hitlers ablehnende Antwort. Der Führer dankte für die Ehre, wollte aber keine namentlich bereits belegte Straße mit seinem Namen abändernd schmücken, doch wäre er einverstanden, wenn eine neuangelegte Straße nach ihm benannt werden würde. So beschloss der Stadtrat einen Teil der neuen Nord-Ost-Süd Umgehungsstraße nach ihm zu benennen. – Umgehungsstraße für Hitler in Rothenburg? Darüber darf heute geschmunzelt werden.

Hindenburg dankte persönlich, Hitler allgemein

Für die Ehrenurkunde und die neue Ehrenbürgerschaft hat Adolf Hitler den Rothenburgern nicht gedankt, wie Tittmann schreibt: Erst Tage später gab seine Pressestelle eine knappe Einheitsdanksagung ans In- und Ausland heraus, in der es u. a. hieß, der Reichskanzler sei „außerstande, die überaus zahlreichen Glückwünsche alle einzeln zu beantworten.“

Anders der Reichspräsident und neue Rothenburger Ehrenbürger Paul von Hindenburg. Er dankte bereits am 26. April 1933 seinen „neuen Mitbürgern“ für die „Übersendung der schönen Ehrenurkunde.“ Wie diese aussah, ist nicht bekannt. Angefertigt wurde sie „auf Pergament“ von dem Grafiker Adolf Hosse (1875-1958).

Reichspräsident von Hindenburg musste sich mit wenigen hundert Ehrenbürgerschaften begnügen. Die Hälfte davon war ihm schon im Kaiserreich 1917 angetragen worden. Die Stadt Rheine (NRW, damals Preußen) machte den 1934 verstorbenen Reichspräsidenten postum erst 1939 zu ihrem Ehrenbürger. Der bayerische NS-Ministerpräsident Ludwig Siebert konnte vermutlich mindestens hundert Ehrenbürgerschaften, meist in Bayern, verzeichnen, darunter Lindau  und Ludwigshafen, Lohr am Main und Neustadt an der Aisch, Speyer und Würzburg, Ansbach und Augsburg, Bayreuth und Bamberg.

Geburtstage der Hofierten wurden zelebriert

Im Nationalsozialismus waren die Geburtstage der Führungspersonen, sei es auf Reichs-, Länder- oder Gauebene, stets Grund zum Feiern mit Paraden, Reden, Umzügen und Verleihungen von Ehrungen. Rothenburg zelebrierte sie alle. Am 12. Februar den Geburtstag Streichers, am 20. April den des „Führers“, bis zu seinem Todesjahr 1934 auch den von Reichspräsident Paul von Hindenburg am 2. Oktober, auch den von Ludwig Siebert am 17. Oktober.

"Fränkischer Anzeiger" vom 12. Februar 1936

“Fränkischer Anzeiger” vom 12. Februar 1936

Schäfertänzer überbrachter Julius Streicher Urkunde und Geschenke

Der in Rothenburg hofierte Frankenführer Julius Streicher bekam zu seinem Geburtstag 1936 vom Rat der Stadt Rothenburg die Ehrenbürgerrechte verliehen. Da hatte er schon Hunderte solcher Ehrungen: Neustadt an der Aisch und Nürnberg, Altenberg und Augsburg, seine Heimatstadt Schwabach und Gunzenhausen, von Cadolzburg und Karlsruhe, von Türkheim und Tübingen, um einige zu nennen. Über die Verleihung der Rothenburger Ehrenbürgerwürde berichtete der „Fränkische Anzeiger“ am 12. Februar 1936:

„Heute wird in einem feierlichen Akt dem Frankenführer mit dem Geburtstagsgeschenk auch die Urkunde überreicht werden. Gestern Nachmittag wurde der Ehrenschrein in einem besonderen Auto nach Nürnberg verbracht. Heute morgen fuhren zwei Mitglieder des Schäfertanzes, ein Schäfer und eine Schäferin in alter Rothenburger Schäfertracht, ebenfalls nach Nürnberg. Sie werden mit einem Gespräch, das unser Theodor Schletterer verfasste, die Überreichung des Schreines vornehmen. Nachdem der Gauleiter sich eine öffentliche Würdigung des Geburtstages selbst verbeten hat, bleibt nur der eine Wunsch, dass der Frankenführer aus der ihm heute von der Stadt Rothenburg übermittelten Festgabe die Verehrung aller Rothenburger erkennen möge.“

Ludwig Siebert (Mitte) mit Generalgouverneur und NS-Hauptkriegsverbrecher Hans Frank (l.) und anderen NS-Tätern am 1. September 1940 in Krakau; Foto: nac-Archiv Warschau

Ludwig Siebert (Mitte) mit Generalgouverneur und NS-Hauptkriegsverbrecher Hans Frank (l.) und anderen NS-Tätern am 1. September 1940 in Krakau; Foto: nac-Archiv Warschau

Bayerns NS-Ministerpräsident auch mit Straße geehrt – bis heute

Ludwig Siebert wurde während der nationalsozialistischen Herrschaft als bayerischer Ministerpräsident Ehrenbürger mehrerer Städte. Neben Rothenburg waren dies Bamberg und Bayreuth, seine Geburtstadt Ludwigshafen und Lohr am Main, Augsburg und Würzburg, Traunstein und Lindau. In Lindau war Siebert bis 1933 Bürgermeister und „führte die Stadt in den Nationalsozialismus“. Wie unsensibel so manche Stadtvertreter mit der vergangenen NS-Verleihung von Ehrenbürgerrechten sind, zeigt die Stadt Lindau am Bodensee. Sie wollte Hitler noch 2005 auf einer Ehrenbürgertafel würdigen. Und die Stadt Schwabach führte auf ihrer Internetseite bis März 2009 in ihrer Ehrenbürgerliste nicht nur Hitler, sondern mit Julius Streicher und dem KZ-Baumeister Adolf Wagner auch andere Nazigrößen, die sich um die Judenverfolgung und -vernichtung besonders verdient gemacht haben. In Rothenburg sind weder in der offiziellen Internet-Präsenz noch bei Wikipedia Informationen über Ehrenbürger nachzulesen.

Bedeutung und Aberkennung von Ehrenbürgerrechten

Bis heute ist die Aberkennung von Ehrenbürgerschaften der NS-Größen heftig umstritten. Die Ehrenbürgerschaft wird üblicherweise auf Lebenszeit verliehen. Der historischen Wahrheit wegen führen manche Gemeinden die gewesene Ehrenbürgerschaft informativ als einen Teil ihrer Geschichte weiter. Manche Gemeinden verleihen Ehrenbürgerschaften auch postum wie beispielsweise die Stadt Berlin, die 2002 die 1992 verstorbene Marlene Dietrich so ehrte und Ost-Berlin 1970 den 1929 verstorbenen Heinrich Zille. Umstritten sind und bleiben Verleihungen des Ehrenbürgerrechts in nationalsozialistischer Zeit.

Immer noch: Ehrung durch Straßenbenennung

Immer noch: Ehrung durch Straßenbenennung

Ehrenbürgerrechte für Verbrecher aberkannt – Hitler war nicht verurteilt

Wie bereits erwähnt, erhielt sie Adolf Hitler in rund 4.000 Städten. Für Kriegsverbrecher wurde der Verlust des Ehrenbürgerrechts gemäß Artikel VIII, Ziffer II, Buchstabe i der Direktive 38 des „Alliierten Kontrollrats“ in Deutschland vom 12. Oktober 1946 festgelegt. Dies setzte freilich eine gerichtliche Verurteilung voraus und galt mithin nicht für Hitler und auch nicht für den 1942 verstorbenen Ludwig Siebert. Allerdings für Julius Streicher, der in Nürnberg verurteilt und gehängt wurde. Die Ehrenbürgerwürde Hindenburgs macht den meisten Städten kaum Probleme, wenn auch Straßen, die nach ihm benannt waren, umbenannt wurden oder darüber noch gestritten wird (über Straßenbenennungen siehe „War die Wiederbenennung der Oberen Bahnhofstraße 1955 nach Ludwig Siebert ,selbstverständliche Ehrenpflicht’? … in dieser Online-Dokumentation).

Aberkennung als symbolischer Akt

Einige Städte haben verstorbenen Nationalsozialisten die Ehrenbürgerschaft dennoch symbolisch aberkannt. Der Berliner Senat entzog bereits 1948 Hitler, Göring, Goebbels und Frick die Ehrenbürgerschaft. Weitere Aberkennungen der Ehrenbürgerschaft Hitlers in neuerer Zeit erfolgten u. a. in Düsseldorf (2000), Saarbrücken (2001), Aschersleben (2006), Bad Doberan, Biedenkopf (2007) und Kleve (2008) sowie in Forst/Lausitz (2009). In Rothenburg geschah bislang nichts. Die Rothenburger NS-Ehrenbürger starben frühzeitig: Hindenburg schon 1934, Ludwig Siebert 1942, Adolf Hitler durch Selbstmord 1945 und Julius Streicher durch Hinrichtung 1946. – (Allerdings soll der Nachkriegsbürgermeister Hörner in der ersten Stadtratssitzung den Namen von Ludwig Siebert und Adolf Hitler von der Ehrenbürgerliste gestrichen haben. Wir recherchieren das.) – Lediglich das ehrende Andenken an den bayerischen NS-Ministerpräsidenten Ludwig Siebert haben die Rothenburger Stadträte nach 1945 postum wieder aufleben lassen  Die nach ihm bis 1945 benannt gewesene Straße wurde 1955 wieder nach ihm benannt. Es ist die einzige Straße in Deutschland, die noch (bzw. schon wieder) nach einem hauptschuldigen und hochrangigen Nationalsozialisten in Deutschland benannt ist.

Beispiel eine4s frühen Widerrufs von Ehrenbürgerschaften der Stadt Bad Klausnitz

Beispiel eines frühen Widerrufs von Ehrenbürgerschaften in Bad Klausnitz, da lebten Frick und Sauckel noch; sie wurden erst 1946 in Nürnberg hingerichtet

Es gibt auch gegenläufige Meinungen, vor allem in Bayern

Einige Kommunen argumentieren, dass die Ehrenbürgerschaft von Toten nicht tilgbar ist, da die Ehrenbürgerschaft als ein persönliches Recht nur einem Lebenden zu- und aberkannt werden kann. Solche Kommunen distanzieren sich dann gelegentlich symbolisch von den einstigen Ehrenbürgern ohne formelle Aberkennung, so geschehen u. a. 2013 in Schmidmühlen. Dazu der Verfassungsrechtler Theo Öhlinger:

„Die Aberkennung braucht es nicht rechtlich gesehen, aber es ist ein symbolischer Akt, wenn bestimmte Menschen Ehrenbürger sind, die […] alles andere als zur Ehre der Gemeinde beitragen, dann hat es natürlich schon einen Sinn, sich […] öffentlich zu distanzieren.“

Wilfried Schober vom Bayerischen Gemeindetag bestätigt: „Ja, die Ehrenbürgerschaft erlischt mit dem Tod. Das ist die Gesetzeslage.“ Nach seiner Ansicht ist es fragwürdig, Hitler und Hindenburg die Ehrenbürgerwürde zu entziehen. Denn: Die Zuerkennungen im Dritten Reich seien rechtlich in Ordnung gewesen. „Eine Aberkennung würde nur Sinn machen, wenn es juristisch nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre.“ Die Empfehlung des Bayerischen Gemeindetags lautet in solchen Fragen, dass der gegenwärtige Gemeinderat sich vom damaligen Beschluss in irgendeiner Form distanzieren sollte. „Damit macht man klar, dass so etwas heute nicht mehr infrage käme.“

Rothenburg war eine von vielen Gemeinden gewesen, die sich bei Hitler und den anderen Nazi-Größen angebiedert haben. Man glaubte eben an sie und hatte sich Vorteile versprochen, die es dann auch gegeben hatte.

  • Anmerkungen. Das Ehrenbürgerrecht geht ursprünglich auf die Französische Revolution und ihren Titel „bourgeois honoraire“ zurück. Die ersten deutschen Städte, die einen ähnlichen Ehrentitel verliehen, waren 1790 Saarbrücken und Hannover sowie 1795 Frankfurt am Main und Bremen.
  • Die 1. Polnische Panzerdivision befreite am 29. Oktober 1944 die niederländische Stadt Breda, die seit Mai 1940 von der Wehrmacht besetzt gewesen war. Dafür wurden alle Soldaten dieser Einheit zu Ehrenbürgern der Stadt ernannt.
  • Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam es in Kommunen der neuen Bundesländer zur Aberkennung von Ehrenbürgerschaften, die von der Führung der DDR verliehen worden waren. So wurde 1992 die Ehrenbürgerschaft dem lebenden Erich Honecker und postum Wilhelm Pieck, Friedrich Ebert jun. sowie zahlreichen teils lebenden, teils verstorbenen sowjetischen Militärpersonen und Funktionären aberkannt.
  • 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges fordern 32 Historiker, dass Kasernen nicht länger Namen kaiserlicher Kriegshelden tragen sollen. Von der Verteidigungsministerin verlangen sie eine „Neuorientierung“. Dabei würde es genügen, die Richtlinien zur Traditionspflege der Bundeswehr konsequent anzuwenden.

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Quellen: „Fränkischer Anzeiger“ (FA) vom 28. März 1933, 19., 20. und 26. April 1933, 2. und 6. Mai 1933, 21. März 1934, „Ekkehart Tittmann in „Die Linde“, Beilage des Vereins Alt-Rothenburg im FA vom Juli 2014. – Wikipedia, Online-Enzyklopädie (mehrere Seiten 2014). – Süddeutsche Zeitung vom 28. März 2013.

 

 

 

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