Tagesarchive: 19. Januar 2014

Sondergericht (2): Blick nach Windsbach – Mitte 1933 kein Gnadenerlass vom bayerischen Justizministerium für den 70-jährigen jüdischen Pferdehändler Josef Bär

Von Wolf Stegemann Eine dünne und erkennbar nicht vollständige Akte über eine gescheiterte Gnadensache gibt Auskunft darüber, wie bereits wenige Wochen nach Hitlers Machtübernahme die Behörden reagierten, wenn es um „Judensachen“ ging. Dies musste der 70-jährige Windsbacher Pferdehändler Josef Bär … Weiterlesen

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Sondergericht (3): Das Ende einer SA-Karriere. Wilhelm Stegmann aus Schillingsfürst legte sich 1933 mit der SA und dem Frankenführer Streicher an. Hitler ließ ihn fallen

Von Wolf Stegemann Er ist der Prominenteste aus dem Bezirk Rothenburg, der vor dem Sondergericht Nürnberg angeklagt und in nichtöffentlicher Sitzung, dennoch aufsehenerregend, verurteilt wurde. Wilhelm Stegmann (1899-1944), ein früher NSDAP- und SA-Kampfgenosse Hitlers (Mitgl.-Nr. 24.713), der in den 1920er-Jahren … Weiterlesen

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Sondergericht (4): Siegmund Marx, jüdischer Lehrer, kam 1933 in Schutzhaft und sollte angeklagt werden. Er kam frei und ging nach Speyer

Von Wolf Stegemann „In Schutzhaft genommen wurde der Lehrer der israelitischen Kultusgemeinde Siegmund Marx.“ Mit diesem einfachen Satz informierte am 13. April 1933 der „Fränkische Anzeiger“ seine Leser über die Verhaftung des jüdischen Bürgers. Diese Polizei- und Justizaktion der Nationalsozialisten … Weiterlesen

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Sondergericht (5): Kritik am Lohnsystem des NS-Regimes brachte den 24-jährigen Rothenburger Waldemar Heldt 1936 für fünf Monate ins Gefängnis

Von Wolf Stegemann „Man darf es nicht sagen, die heutige Regierung hat noch nichts geleistet, dagegen wo die andere Regierung am Ruder war, hat man mehr verdient und mehr Unterstützung bekommen.“ Der dies im Juni 1936 seinem Arbeitskameraden Friedrich Lechner … Weiterlesen

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Sondergericht (6): Johann Herrscher musste fünf Monate ins Gefängnis, weil er 1939 ein feindliches Flugblatt anderen zeigte und es nicht bei der Polizei ablieferte

W. St. – Wer vom Feind aus Flugzeugen abgeworfene Propaganda-Flugblätter aufhob und sie nicht bei der Polizei ablieferte, konnte in große Schwierigkeiten geraten, wenn er dabei gesehen und bei der Polizei denunziert wurde. Dem Rothenburger Hilfsarbeiter Johann Herrscher, geboren 1909, … Weiterlesen

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Sondergericht (7): Prediger Konrad Christenn im Arbeiterbus Kirchenlieder gesungen – drei Monate Gefängnisstrafe

W. St. – Drei Monate musste der Rothenburger Fabrikarbeiter und evangelische Prediger Konrad Christenn, der im Alten Stadtgraben wohnte, im Gefängnis verbringen, weil ihn das Sondergericht Nürnberg wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz am 10. Februar 1942 dazu verurteilte. Vorsitzender Richter … Weiterlesen

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Sondergericht (8): Er bezweifelte 1941 in einer Schillingsfürster Gastwirtschaft die Erfolge der Wehrmacht in Russland, wofür er vier Monate Gefängnisstrafe bekam

Von Wolf Stegemann Wenn ein Delinquent vor dem Sondergericht angeklagt wurde, dann holte bei politisch motivierten Straftaten die Geheime Staatspolizei (Gestapo) im Zuge der Ermittlungen ein „Politisches Führungszeugnis“ im Sinne des Nationalsozialismus meist bei der NSDAP-Kreisleitung in Rothenburg ein. So … Weiterlesen

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